«Alles steht auf dem Kopf»

Südostasien: Es kommt zu einem Militärputsch. Wie geht man damit um? Zehn Jahre lang hat ihr Land Demokratie gewagt, und jetzt reisst das Militär einfach wieder die Macht an sich. Die Pandemie hat die Menschen schon gebeutelt, und jetzt kommt ein neuer Staatsapparat. Viele Bürger verweigern die Arbeit. Sie gehen nicht mehr in die Schule, Polizeistation oder an die Uni, um für den Staat zu arbeiten. Sie wollen nicht mitmachen.

Sui Aung* fragt sich, was sie tun soll. Sie ist Christin – und das war schon immer ein Problem in ihrem Land. Sie wird konstant verdächtigt, etwas Schlechtes zu planen. Ihre Arbeitsstelle als Lehrerin ernährt ihre vierköpfige Familie. Eigentlich möchte Sui Aung gerne streiken. Aber schafft sie das?

Mit der Unterstützung unserer Partner entscheidet Sui Aung, aus Protest nicht mehr arbeiten zu gehen. Und es kommt wie befürchtet: Sie verliert ihre Anstellung als Lehrerin unter dem neuen Regime. Unser Partner versorgt sie seither mit Lebensmitteln, damit sie und ihre Familie zu essen haben. Sui Aung weiss trotzdem: Sie tut das Richtige. Sie sagt: «Es ist wirklich Gottes Gnade, dass wir dieses Paket mit Reis, Öl, Linsen, Eiern und Nudeln erhalten durften. Ich danke Gott dafür, und auch allen Spendern, die uns in diesen schwierigen Zeiten beistehen. Möge Gott euch segnen!» 

*Symbolbild, Name von der Redaktion geändert.