Ägypten: Pandemie, Korruption und Inflation – die ägyptische Mittelschicht fällt in die Armut. Das spüren momentan auch unsere Partner, die sich um Menschen in Armut kümmern.
Innerhalb der letzten zwei Monate sind die Lebensmittelpreise im Land am Nil explodiert. Ein typisches Frühstück sind Eier. Doch die kosten nicht mehr ein ägyptisches Pfund, sondern fünf. Wer kann sich das noch leisten?
Das hat auch mit finanziellen Fehlentscheidungen zu tun. Präsident as-Sisi hat in den letzten Jahren stark in die Infrastruktur in Kairo investiert. Um das Verkehrschaos zu beseitigen, hat er über 200 Autobrücken mitten in der Stadt bauen lassen. Jetzt hat Kairo zwar einen flüssigeren Verkehr, aber dafür kein Geld, um die Armut zu bekämpfen.
Man erzählt sich in Kairo momentan den Witz: «Warum hat as-Sisi so viele Brücken gebaut? Damit die Ägypter darunter schlafen können.»
Unsere Partner verteilen Essenspakete an Menschen in extremer Armut. Solche Pakete können echte Lichtblicke für die Beschenkten sein. Damit haben sie für einige Tage oder Wochen keine Sorgen, dass ihre Kinder hungern müssen. Und wir suchen weiterhin nach Möglichkeiten, wie wir Ägyptern helfen können, die in einem Strudel aus Armut gefangen sind.
*Name verändert von Redaktion, Symbolbild