«Ich hätte nicht gedacht, dass es so viele verfolgte Christen gibt», sagt ein junger Mann. «Ich dachte, diese Zeit sei längst vorbei.» Er hat gerade einen Workshop zum Thema Christenverfolgung besucht. Eine Menschenrechtsaktivistin, die selbst wegen ihres Glaubens im Iran im Gefängnis war, hat von ihren Erfahrungen berichtet. «Ich frage mich, ob ich für meinen Glauben ins Gefängnis gehen könnte – und was das mit meinem Glauben machen würde», sagt eine weitere Teilnehmerin.
Hängematten, Sonnenbrand, Sprungturm – 600 junge Leute, grösstenteils aus Thun und Umgebung, tummeln sich im Juli 2024 in Wettingen bei Baden. Dort stehen eine Badi, eine Konzerthalle, jede Menge Zelte und mittendrin der Stand der HMK. Mit diesem Stand machen wir auf unsere Arbeit unter verfolgten Christen und Menschen in Not aufmerksam.
Jeden Tag stellen wir eine neue Rätselfrage auf: Wie viele Mahlzeiten hat die HMK letztes Jahr an Bedürftige verteilt? Wie viele Weihnachtspäckli gingen nach Osteuropa? Die Jugendlichen haben die Möglichkeit, einen Korb mit Leckereien aus aller Welt zu gewinnen. Die Jugendlichen fühlen sich sehr angesprochen. Viele machen mit, grübeln über die Fragen nach und kommen mit unseren Mitarbeitern ins Gespräch.
Wie gehen Jugendliche mit dem Thema Christenverfolgung um?
«Ich denke, das Thema ist einfach mega weit weg und wir haben keine Berührungspunkte damit», sagt eine Teilnehmerin. «Ausserdem steht man damit alleine – in der Schule und in der Gesellschaft. Es gibt schon so viele Dinge, für die man sich einsetzen soll, sei es nachhaltiges Leben oder die Gleichstellung der Frau oder… das Engagement für Christenverfolgung kann man mit niemandem teilen.»
Auf dem Festival kommen die Jugendlichen mit dem Thema in Berührung – sowohl an unserem Stand, wie auch an einer Ecke im Gebetszelt, an den Workshops und an einem Vortrag, bei dem ein Mitarbeiter der HMK von seiner Arbeit in muslimischen Ländern berichtet. Wir sind dankbar für die vielen wertvollen Begegnungen und die ehrlichen Gespräche!