Nordafrika: Yussuf* entschied sich gegen das Leben im Flüchtlingslager. Man lebt doch nicht, nur um Hilfe von anderen zu bekommen. In seiner Kultur will man frei sein. Frei in der Wüste, wo man von der Natur und nicht von fremden Menschen abhängig ist. So verliess Yussuf mit seinen Kamelen das Flüchtlingslager.
Doch leider ist die Wüste nicht so leer wie früher. Die Menschen haben Spuren hinterlassen. In Yussufs Gegend sind es Minen. Er wagte die Reise trotzdem, zu Allah betend, dass er nicht auf eine treten würde.
Leider passierte es. Eine Mine explodierte und zerfetzte seine Beine. Stundenlang wurde er durch die Wüste zu einem Spital eines Flüchtlingslagers gefahren. Der Arzt entschied: Beine ab. Als Yussuf wieder aufwachte, endete sein Körper bei den Knien.
Der Sahara-Bewohner hatte Zeit, um nachzudenken. Das Flüchtlingslager existiert nur, weil westliche Länder helfen. Aus seiner Sicht sind alle westlichen Länder christlich. Wegen der Hilfe können Kinder in die Schule gehen, wird Essen verteilt und werden Patienten wie Yussuf behandelt. Warum helfen die Christen, während seine muslimischen Brüdervölker diese Misere verursachen?
Auf seine ehrliche, unerschrockene Art dachte Yussuf laut nach: «Das kann doch nicht sein: Muslime sollten zusammenhalten. Stattdessen bekriegen wir uns und legen Minen. Aber diejenigen, die uns helfen, sind Christen!» Obwohl er Muslim ist, interessiert er sich immer mehr für den christlichen Glauben.