«Dank Fürsprache kamen wir frei»

Nordafrika: Ein Video gelangte in die sozialen Medien. Es zeigte, wie sich eine grosse Gruppe ehemaliger Muslime taufen liess. Das Video zog grosse Krise und die Öffentlichkeit war empört, denn in ihren Augen waren die Christen Verräter an ihrer Kultur und Religion. Islamische Führer verlangten, dass der Staat aktiv wird. Also kam die Polizei und verhaftete die Gruppe von Christen. 

Demba* ist ein Anwalt und ein lokaler Partner der HMK, der Menschen für Menschenrechte und Religionsfreiheit sensibilisiert. Er nahm sich des Falls an und vertrat die Christen vor Gericht. Bald darauf wurden alle Christen freigelassen. Die Christen waren froh, dass er sich voller Leidenschaft für sie einsetzte. Sonst hätten sie wahrscheinlich einen Pflichtverteidiger bekommen, der nicht auf ihrer Seite ist. Laut dem geltenden islamischen Gesetz wäre die Todesstrafe möglich gewesen, diese wurde allerdings seit Jahrzehnten nicht mehr angewendet. Demba merkte einmal mehr: Die Gesellschaft ist zwar streng muslimisch, aber die Behörden sind relativ tolerant und wollen keine unnötigen Probleme.  

Als die Christen wieder auf freiem Fuss waren, stieg leider der Druck aus der Gesellschaft enorm. Drei von ihnen verloren ihre Arbeitsstelle. Die HMK sprang ein und deckte für sechs Monate die Lebenskosten der drei Familien. Bei anderen Familien wurden die Kinder in der Schule von den anderen Kindern geschlagen, bei wieder anderen wurde eingebrochen und sie wurden mit dem Tod bedroht. Einige Familien mussten die Stadt verlassen und vorübergehend an einen anderen Ort ziehen. Auch ihnen half die HMK, indem sie ihre Lebenskosten für den ersten Monat übernahm. Die betroffenen Christen sind dankbar, dass sie frei sind und in Sicherheit ihren Glauben ausleben dürfen. Dennoch müssen sie jeden Tag vorsichtig sein, um in der Gesellschaft keinen Aufruhr auszulösen.

*Symbolbild, Name von der Redaktion geändert.