Nigeria: Als Witwe gehört Toyin* zu den Schwächsten in Nigeria, weil sie keine Bildung hat und gleichzeitig vier Kinder versorgen muss. Durch ein Hilfsprojekt der HMK erhalten Frauen wie sie neue Hoffnung und lernen, auf eigenen Beinen zu stehen.
Toyin ist 40 Jahre alt und hat vier Kinder. Nachdem ihr christlicher Ehemann durch islamische Extremisten getötet wird, wird sie depressiv. Sie glaubt, dass sie nie mehr glücklich sein wird. Kurz nach der Tragödie wird es noch schlimmer: Ihre Schwiegerfamilie kommt zu ihr und nimmt ihren ganzen Besitz weg. Sie behauptet, alles gehöre jetzt ihnen, da es vorher ihrem Sohn gehört habe.
Witwen werden in Nigeria völlig von der Gesellschaft ausgestossen. Sie werden als «Unglücksbringer» dargestellt und für den Tod ihres Mannes schuldig gemacht, obwohl sie nichts damit zu tun hatten. Sie werden von der Schwiegerfamilie finanziell ausgebeutet, obwohl sie meist keine Ausbildung und somit keine Möglichkeit haben, um Geld zu verdienen. Oft landen sie mitsamt ihren Kindern auf der Strasse.
Toyin wird ins Unterstützungsprogramm der HMK aufgenommen. Am ersten Tag waschen die Mitarbeitenden den neu aufgenommenen Witwen die Füsse und schenken ihnen einen Ring. Der Ring bedeutet: Auch wenn ihr Ehemann nicht mehr da ist, sie sind immer noch mit Jesus verbunden. Dieses Symbol ist sehr wertvoll in ihrer Kultur.
Toyin fühlt sich sofort geliebt, wertgeschätzt und endlich nicht mehr alleine. Sie trifft andere Witwen, die im gleichen Boot wie sie sitzen, kann sich mit ihnen austauschen und mit ihnen zusammen an ihrem Trauma arbeiten. Sie kommt in eine Wohngemeinschaft mit zwei anderen Frauen, in der alle drei regelmässig einen Teil ihres Verdienstes in eine Metallkiste legen. Diese Kiste kann nur geöffnet werden, wenn sie alle gleichzeitig mit ihrem Schlüssel das Schloss öffnen. Toyin benutzt das gesparte Geld für die Schulbildung ihrer Kinder und für den Aufbau eines kleines Fisch-Geschäfts. Sie lebt heute versöhnt mit dem, was passiert ist – und konnte mit unserer Hilfe neu ins Leben starten.
*Symbolbild, Name von der Redaktion geändert.