Naher Osten: In Gaza leben Christen, die immer am Rand der Gesellschaft standen. Im letzten Jahr haben sie mutig und tatkräftig ihren Mitmenschen geholfen.
Wer als Christ in einem Gebiet mit vielen Hamas-Anhängern lebt, ist ständiger Bedrohung ausgesetzt. Man weiss nie, wann die Emotionen kippen und das eigene Leben in Gefahr gerät. Umso erstaunlicher ist, was die Christen in Gaza seit dem 7. Oktober 2023 sagen: «Wir wollen helfen!»
Seit dem 7. Oktober des letzten Jahres ist im Nahen Osten für viele Menschen das Leben sehr viel schwieriger geworden. Viele israelische Zivilisten mussten ihre Häuser verlassen, sind schwer traumatisiert und leben in Angst vor Bomben. Zehntausende von ihnen sind noch nicht in ihre Häuser zurückgekehrt. Momentan fliehen eine Million Menschen im Libanon ebenfalls vor Bomben. Und in Gaza sind über 85 % der Bevölkerung auf der Flucht. Wir als HMK helfen auf allen Seiten einheimischen Partnern, die Flüchtlinge versorgen und sich für Versöhnung einsetzen. In Israel haben wir Hunderte Flüchtlingsfamilien mit Matratzen, Kleidern und Lebensmitteln versorgt und betreuen sie bis heute seelsorgerlich.
Unsere Partner im Gaza-Streifen fragten sich, wie sie für andere ein Segen sein könnten. Und sie wurden kreativ. Mit Solarpanels können sie mehrere Orte mit Strom versorgen – dadurch bereiten sie wertvolles Wasser auf, das sie an 2000 Personen pro Tag verteilen.
Djamila* backt gerne – und sie fragte sich, ob sie nicht Brot backen könnte. Sie begann damit, selbst zwei Öfen zu bauen, die nun seit April in Betrieb sind. Sie hat aus dem Nichts ein Team von Frauen geschaffen, die jeden Tag Fladenbrot backen und an 2500 Personen verteilen. Und das ist nicht alles – Djamilas Team baut weitere Öfen, um noch mehr Menschen zu versorgen. Sie ist zur Managerin geworden und hilft mit Herzblut und viel Liebe ihrer Umgebung. Die Lebensmittelpreise im Gazastreifen sind massiv gestiegen, weshalb die HMK gerne das Mehl für Djamilas Projekt bezahlt.
Einer der Christen sagt: «Um uns herum ist grosses Leid. Die Menschen werden von ihrer Angst in Besitz genommen. Unser Trost ist es, dass wir als Christen zu einer grossen Familie gehören, die trotz aller Schwierigkeiten standhält.»
Danke, dass Sie Teil dieser Familie sind und Christen in Gaza, Israel und dem Libanon nicht vergessen!
*Name von der Redaktion geändert.