Vietnam: Anh* hatte ein gutes Leben – er wohnte mit seiner Familie in einem vietnamesischen Dorf, hatte genügend Land als Selbstversorger und leitete eine blühende Gemeinde. Er hatte die Gemeinde gegründet und innerhalb weniger Jahre war sie auf 150 Mitglieder angewachsen. Alles war gut – doch dann sprach Gott in sein Leben.
Anh hatte ganz stark den Eindruck: «Ich soll zurück in meine Heimat gehen.» Seine Heimat war etwa vier Stunden entfernt und recht abgelegen. Dort wusste niemand von seiner Funktion als christlicher Leiter und Anh hatte dort weder Land noch Haus. Trotzdem ging er mit seiner Familie dorthin, im Gehorsam zu dem, was Gott ihm gesagt hatte.
Seine Eltern stellten ihm ein Stück ihres Lands zur Verfügung, auf dem Anh als Erstes eine Hütte für sich und seine Familie baute. Anhs Frau und Kinder waren auch die einzigen, die am Anfang am Gottesdiensten teilnahmen. Doch mit der Zeit kamen auch Nachbarn und es wurden immer mehr Leute. Anh zog eine Mauer durch sein Haus: Auf der einen Seite lebte seine Familie, auf der anderen Seite fanden Gottesdienste und Gebetstreffen statt. Weil die Gemeinde ständig weiterwuchs, musste er die Wand wieder herausschlagen und ein zweites Haus für seine Familie bauen.
Das blieb nicht unbemerkt: Anhs Verwandtschaft beäugelte seine Aktivitäten kritisch. Sie und die Dorfgemeinschaft bedrohten den Mann häufig, schüchterten ihn ein und schlugen ihn sogar. Doch Anh liess sich nicht von seiner Berufung abbringen und machte mutig weiter.
Anhs Geduld zahlte sich aus: Heute hat er keine Probleme mehr im Dorf. Die anderen haben resigniert und akzeptiert, dass er nicht aufhören wird. Anh lebt weiterhin mit seiner Familie auf dem Land seiner Eltern, predigt im Gottesdienst vor etwa 50 Gemeindemitgliedern und bewirtschaftet seine Felder – weil es das ist, wozu ihn Gott berufen hat.
*Symbolbild, Name von der Redaktion geändert.