«Ich habe es satt!»

Naher Osten: Aischa*, eine Palästinenserin, lebt mit ihrem kleinen Sohn in einem Flüchtlingslager. Sie kleidet sich streng konservativ: Ausser ihren Augen sieht man nichts von ihrem Körper. Doch ein Moment verändert alles.

Pietro*, ein erfahrener ausländischer Trauma-Experte, kommt in einen Raum, in dem viele muslimische Flüchtlinge sitzen. Er soll hier mit seiner Expertise helfen. Pietro ist Christ. Doch kaum nimmt er neben Aischa, ihrem Sohn und einem Übersetzer Platz, beginnt Aischa laut auf Arabisch auszurufen. 

Der Übersetzer übermittelt ihre Worte an Pietro: «Genug!», sagt sie und wirft ihr Kopftuch und den langen Umhang weit von sich. «Ich habe es satt, einem Gott und einer Kultur zu dienen, die verlangen, dass ich mich ständig hinter einem Schleier verstecke, weil ich als Frau weder rein noch wertvoll sei! Ich habe genug, jeden Tag zu hören, dass meine Aussagen nur halb so viel wert seien wie die eines Mannes. Und ich will nicht mehr glauben, dass nur andere Völker an unseren schlechten Entscheidungen schuld seien.»  

Nun sind die Dutzenden von Anwesenden sprachlos. Niemand weiss, wie sie damit umgehen sollen.

Dann blickt Aischa zu Pietro und fragt: «Habe ich Sie gestern nicht mit einer Bibel gesehen? Was sagt Jesus über Frauen?»

Geistesgegenwärtig sucht Pietro einen Videoclip über die Geschichte von Jesus und der Frau am Brunnen. Nach dem Clip rollen Tränen über Aischas Gesicht.

«Diese Frau war keine Jüdin und dennoch bat Jesus sie um Wasser? Passierte diese Geschichte nicht genau dort, wo ich vor Kurzem war? Und diese Frau musste ihr Gesicht nicht vor Jesus verbergen?» Nochmals ein tiefer Seufzer, dann fährt Aischa fort: «Ich möchte diesen Jesus besser kennenlernen! Ich will wissen, wie mich Gott wirklich sieht. Wer kann mir mehr über Jesus erzählen?»

Wenig später tut Aischa den grossen, schwierigen Schritt aus ihrem bisherigen Wertesystem heraus und in das neue Leben in Jesus – das ist der Beginn eines langen Heilungsprozesses.

Die HMK Schweiz hilft Muslimen wie Aischa, die Antworten suchen. 5169 Muslime aus dem Nahen Osten und Nordafrika sagten in den letzten Monaten durch unsere Netzwerke Ja zu Jesus – darüber freuen wir uns sehr und begleiten sie,wenn sie dadurch Probleme mit ihrem Umfeld kriegen.

*Symbolbild, Name von der Redaktion geändert.