«Ich hatte alles»

China: Azamat* hatte ein erfolgreiches Leben – dann wurde er von der chinesischen Regierung zu Zwangsarbeit verdonnert, weil er unliebsam war.

Mehrere grosse Restaurants, mehr als 50 Angestellte, ein Monatslohn von 15 000 Franken – Azamat hatte alles erreicht. Der ethnisch kasachische Mann lebt im Osten Chinas, wo viele Minderheiten leben, auch die grösstenteils muslimischen Uiguren.

Eines Tages verkündete die chinesische Regierung, man werde «überschüssige Arbeitslose vom Land» ins Innere des Landes vermitteln. Und kurz darauf wurde Azamat eingezogen, obwohl er alles andere als arbeitslos war. Heute arbeitet er in einer Farbenfabrik Tausende Kilometer entfernt von seinem Heimatort. Er verdient nur noch 220 Franken pro Monat.

Auch seine Frau wurde zwangsumgesiedelt, allerdings an einen ganz anderen Ort. Und seine Kinder? Er hatte die Wahl: Sie sollten entweder in ein Kinderheim der Regierung gesteckt werden oder die Grosseltern sollten sie betreuen. Die chinesische Regierung hat Azamats Familie und sein Lebenswerk zerstört.

Er ist nicht der Einzige. Die Willkür in China nimmt zu – es trifft Christen, ethnische Minderheiten wie Kasachen oder Uiguren, und jeden, den die Regierung misstrauisch beäugt.

Quelle: China Aid. *Symbolbild, Name von der Redaktion geändert.