«Ihm kann ich vertrauen»

Nordafrika: Amel* ist ein muslimischer Geschäftsmann in Nordafrika. Er ist Bauherr für verschiedene Klienten. Einen von ihnen, einen Mann aus der benachbarten Stadt, trifft er im Ramadan: Er soll ein Gästehaus für ihn bauen. Beim Gespräch fragt der Klient: «Möchtest du auch ein Glas Wasser?» – Amel ist entsetzt: «Was, es ist Ramadan, da darf doch niemand tagsüber trinken. Fasten Sie etwa nicht?» Der Mann sagt: «Nein, ich faste nicht und ich bin auch nicht Muslim.»

Amel hat sofort das Gefühl, dass er dieser Person vertrauen kann. Die Information, dass er kein Muslim ist, könnte ihn in Gefahr bringen. Und er hat sich Amel anvertraut! Wenn jemand schon so ehrlich ist und das zugibt, dann kann man ihm vertrauen.

Amel betreut das Bauprojekt des Klienten: ein grosses Gebäude mit verschiedenen Räumen, vielen Schlafsälen und einer Grossküche. Amel durchschaut den Mann ziemlich schnell: Hier wird ein Treffpunkt für Christen geschaffen. Denn sie können sich nicht mehr in Hotels einbuchen für Konferenzen – das hat die Regierung verboten.

Doch Amel lässt sich von dieser illegalen Aktivität nicht stören – er beginnt sogar noch mit seiner Arbeit, bevor er bezahlt wird. Das Projekt fasziniert ihn. Darin kann der Bauherr seine Kreativität ausleben. Und mehr als das: Er hat in dem christlichen Leiter einen guten Freund gefunden.

Gleichzeitig geht Amel gerade durch einige persönliche Schwierigkeiten, obwohl er ein gutes Leben und genug Geld hat. Seine Ehe ist in der Gefahr, auseinanderzugehen. Die Christen beten für ihn, dass Jesus ihm begegnet.

Durch sein Engagement hat Amel ein Wunder möglich gemacht: Das Gästehaus wird für die nordafrikanischen Christen zu einem wichtigen Treffpunkt in einer angespannten Lage. Schon kurz nach der Eröffnung finden dort 15 Seminar statt. Die HMK Schweiz hat den Bau mitfinanziert.

*Name geändert