Indien: Einer unserer Partner ist Pastor Jay*. Er erlebt in einer hinduistischen Region in Indien immer wieder schlimme Gewalt – aber auch, wie Gottes Kraft stärker ist.
«Wo ich lebe, gibt es viele Hindus, aber vor allem religiöse, radikale Gruppen. Diese Fanatiker begannen, unsere Gottesdienste zu stören und uns zu bedrohen. Seit kurzem kam ein junges Ehepaar zu uns in die Kirche. Als die Hindus sie wiedererkannten, weil sie Teil der gleichen Tempelgruppe waren, wurde es schwierig. ‹Ihr seid Abtrünnige›, riefen sie. Doch das junge Paar liess sich nicht beirren. Sie waren gekommen, weil sie neugierig auf diesen Jesus waren.
Einige Zeit später kam eine ganze Meute in den Gottesdienst gestürmt. Wir wurden angegriffen. Auch mein Haus, das direkt neben dem Gottesdienstraum liegt, wurde geplündert und teilweise zerstört. Auf uns wurde eingeschlagen, aber besonders auf das junge Paar.
Es war schwierig, ein Krankenhaus zu finden, das uns behandeln wollte. Wir mussten weit fahren. Es dauerte einige Wochen, bis sich alles wieder beruhigt hatte. Nachdem die meisten Wunden geheilt waren, beschlossen wir, ein anderes Gebäude zu mieten, um uns zu treffen. Die ersten Gottesdienste fanden wieder statt. Altbekannte Gesichter, die geliebten Bibeln, jeder und jede fand wieder einen Platz. Und dann kam tatsächlich auch wieder das junge Paar! Ich konnte es kaum glauben. Hatten sie nicht genug erlebt, um ihr Interesse an unserem Glauben fallen zu lassen?
‹Warum seid ihr hier? Wurdet ihr nicht abgeschreckt durch diese Schläger?› Die beiden verneinten. ‹Wir fühlen uns gar nicht eingeschüchtert – ganz im Gegenteil. Wir fühlen uns stark und voller Kraft. Wir haben beide beschlossen, euren Glauben anzunehmen, und möchten uns taufen lassen.›
In dem Moment breitete sich in mir Friede aus. Mein eigener Schmerz, all meine Enttäuschung und meine Wunden waren verschwunden. Ich wusste, warum ich das alles tue.»