Zentralasien: Unsere lokalen Partner, die in der türkischsprachigen Welt vom Balkan bis ins nordwestliche China aktiv sind, hatten für 2020 grosse Pläne. Aber es kam alles anders. Die Lockdowns machten ihnen einen grossen Strich durch die Rechnung.
Wie nutzt man die Zeit während der vielen Reiserestriktionen am besten? Ein lokaler Kontakt erzählt: «Wir haben die Zeit der Lockdowns dazu benutzt, um mehrere Bibelübersetzungen voranzutreiben. Gemeinsam mit verschiedenen Partnern wollen wir nämlich das Neue Testament allen Turkvölkern in ihrer Muttersprache zur Verfügung stellen. Das Projekt ist noch in den Kinderschuhen. Um unser Ziel zu erreichen, sind wir mit verschiedenen Übersetzungsteams in Kontakt. Gleichzeitig konnten wir auch unser Netzwerk von Partnern ausbauen.»
Ausserdem arbeiteten wir im Jahr 2020 weiter an der Übersetzung der Bibel in ein modernes Türkisch. Diese Übersetzung soll den rund neun Millionen Türkinnen und Türken in Europa dienen, die keine türkische Schulbildung haben und deshalb die bestehende türkische Bibel nur mit Mühe verstehen. In unseren Bibellesegruppen merken wir, wie wichtig eine Bibel in modernem Türkisch ist.
Aufgrund der Corona-Krise setzen sich Menschen mehr mit ihrer eigenen Sterblichkeit auseinander. Dazu gehören auch Fragen nach dem Sinn des Lebens. Das ist mit ein Grund, warum türkische Webseiten mit christlichem Inhalt momentan mehr Besuche erhalten. Unsere lokalen Partner stellen ein enormes Interesse fest. Das schlägt sich auch in christlichen Gemeinden in Zentralasien nieder. Viele Gemeinden taufen inzwischen jeden Monat junge Menschen, die ihr Leben Jesus übergeben haben.
Die Turkvölker zählen ca. 300 Millionen Menschen. Rund 90 % von ihnen leben entlang der alten Seidenstrasse. Dort unterstützt die HMK ein Netzwerk evangelischer Gemeinden, die sich in Häusern treffen – oft inmitten grossen Widerstands durch Verwandte, die Gesellschaft und gezielt auch die Behörden.