«Wir wollen Gott loben!»

Naher Osten:  In eine Kirche im Nahen Osten strömt eine grosse Gruppe Frauen. Lange, schwarze Gewänder füllen den Raum. Die Gesichter sind unter schwarzen Kopftüchern schwer zu erkennen.

Eine nach der anderen streckt die Hände zum grossen Kreuz hinter dem Altar aus und betet Jesus an. Vorne steht eine Frau und erzählt Geschichten aus der Bibel. Wie Gott das Volk Israel durch die Wüste leitete. Wie Jesus Blinde heilte. Laut rufen die Frauen durcheinander: «Das kenne ich!» und «Das habe ich auch erlebt!»

Von Krebs geheilt

Eine ältere Frau steht auf und geht nach vorne. Die anderen schweigen. «Ich heisse Umm Ali*», sagt sie. «Schon länger folge ich Jesus nach, aber meine Familie weiss nichts davon. Mein Mann war ein radikaler Muslim und hatte Krebs. Wir waren bei verschiedenen Ärzten und muslimischen Führern, aber niemand konnte helfen. Letzte Woche sagte der Arzt, dass der Krebs im Endstadium sei und er bald sterben würde. Wir schwiegen bedrückt, als wir im Bus nach Hause fuhren. Unterwegs sah ich von weitem eine Kirche. Dann fasste ich allen Mut zusammen und fragte: ‹Können wir hier aussteigen und in die Kirche gehen? Die Christen glauben, dass Jesus Kranke heilen kann.›

Mein Mann stimmte zu. Er hatte nichts zu verlieren. In der Kirche warf ich mich auf die Knie und betete für ihn. Am Abend sagte er: ‹Ich will zurück ins Krankenhaus. Du hast gebetet und ich fühle mich besser. Jetzt möchte ich wissen, ob ich wirklich geheilt bin.› Bis zum nächsten Tag wollte er nicht warten. Im Spital untersuchte ihn der Arzt und fand keine Anzeichen für Krebs. ‹Bitte kommt morgen nochmals vorbei›, sagte er. Das taten wir. Aber auch dann fanden sie nichts. Mein Mann war geheilt!»

Die verschleierten Frauen loben Gott. Am Abend gehen sie zurück in ihre muslimischen Familien. Viele leben ihren Glauben im Geheimen. Aber immer mehr ihrer Ehemänner stehen hinter ihnen. Die Aufstände im Iran und die Terroristen im eigenen Land haben deren islamischen Glauben erschüttert. Noch vor wenigen Jahren hätten sie ihren christlichen Frauen mit dem Tod gedroht.

*Symbolbild, Name von der Redaktion geändert.